Sie können den Baum im Januar der Grüngutsammlung mitgeben. Wichtig ist aber, dass Sie vorher sämtlichen Christbaumschmuck entfernen. Auf der Kompostieranlage Gunzenbühl in Berikon werden die Bäume zerkleinert und direkt danach in zwei Fraktionen aufgeteilt. Der Feinanteil (Nadeln, kleine Äste) gelangt auf der Anlage in die Kompostherstellung und später in die Landwirtschaft zur Humusbildung auf den Feldern. Der Grobanteil (Stammholz, Äste) verlässt die Anlage und wird in eine Holzschnitzelheizung zur Fernwärmeproduktion eingespeist. Auf diese Weise wird der Weihnachtsbaum durch vollständiges Recycling zum Energie- und Humuslieferanten.
Die Weihnachtsbäume am Dorfrand zu verbrennen ist wenig sinnvoll. Zum einen gehen dabei Wärme und Energie ungenutzt in die Umwelt und die Biomasse wird im Feuer vernichtet. Zum anderen ist die Feinstaubbelastung vor allem in den Wintermonaten vielerorts bereits hoch – diese Problematik wird durch das Christbaumverbrennen im Freien noch verstärkt.
Den geselligen Anlass, der in einigen Dörfern sogar Tradition hat, kann man jedoch genauso durchführen – halt einfach als «Christbaumwerfen» und nicht als «Christbaumverbrennen». Dem gemütlichen Beisammensein bei Punsch und Glühwein steht also nichts im Wege.
Die Bäume, die bei einem solchen Event nicht verbrannt werden, können bei der nächsten Grüngutsammlung den Weg in die Holzschnitzelheizung antreten. Und das sind nicht wenige. Alleine aus dem Ausland gelangen jährlich über 5500 Tonnen Weihnachtsbäume in die Schweiz. Zusätzlich wachsen in der Schweiz Weihnachtsbäume auf einer Fläche von ca. 700 Hektaren. Da kommt bei einer sinnvollen Wiederverwertung viel Wärme und viel Humus zusammen.
Thomas Stutz
Kompostieranlage Gunzenbühl, Berikon
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